Sa. 30.01.016
20h
ut connewitz
und die zeit, die der teig zum gehen braucht... - eine Retrospektive von Margaret Raspés Super-8 Filmen mit dem Kamerahelm
Margaret Raspés Kamerahelmfilme entstanden in den 1970er und 1980er Jahren mit einer innovativen Konstruktion: Einem Kamerahelm, der es ihr ermöglichte zu arbeiten und dies gleichzeitig aus der Perspektive ihrer Augen zu filmen: "während ich im moment der aufnahme mich auf den arbeitsprozess konzentriere, nimmt der film auf, wohin ich gleichzeitig meinen blick durch die kamera lenke." Die Filmemacherin, Malerin und Performancekünstlerin filmte sich bei der Hausarbeit und zeigt damit, wie viele Themen auf dem Küchentisch landen: Die oft unsichtbare und unbezahlte Reproduktionsarbeit von Frauen*, ein Thema, das auch nach Jahrzehnten feministischer Kämpfe und Kampagnen wie "Lohn für Hausarbeit" aktuell ist; die Automatisierung von Arbeitsprozessen, welche die Welt und die eigene Wahrnehmung ihrer Sinnlichkeit berauben, etwas, was nicht auf die Industrie beschränkt ist; der Tod, welcher uns in Form des Schlachtens eines Huhns begegnet, so wird sichtbar gemacht, was die Verpackung des Fleischs in der Supermarkttheke verbirgt -- "Den Tod realisieren, der in unserer technischen Gesellschaft sorgfältig versteckt wird". Sie filmte sich nicht nur bei der Hausarbeit, sondern auch beim (automatischem) Malen und Zeichnen. Dabei werden das Verhältnis von Bewegung und Statik, Körper und Wahrnehmung, Zeit, Objekt und Prozess filmisch untersucht: "Kamerahelm auf dem Kopf: gleichzeitig malen und filmen. Das instrumentalisierte Auge löst Orientierung auf. Im Film verschwinden die Grenzen des Bildes und öffnen ein Feld -- Bewegung und Bild." Dabei geraten auch Körperlichkeit, Körperarbeit und die Beziehung Betrachter_in/Künstler_in in den Blick.
Die Kurzfilme bieten spannende Einblicke in avantgardistisches Filmschaffen in den 1970er und 1980er Jahren, feministische Kämpfe und ästhetische Debatten im Umfeld von Aktionskunst und Fluxus. Darüberhinaus bieten sie viele Anknüpfungspunkte für gegenwärtige Diskurse. Wir freuen uns euch diese Filme im wunderschönem UT Connewitz präsentieren zu können. Wir bedanken uns bei Margaret Raspé für den spannenden Austausch über ihr künstlerisches Schaffen und dem RGL des Stura Uni Leipzig für die finanzielle Unterstützung.
Wir freuen uns auf einen spannenden Abend mit euch <3
Filmprogramm en detail
. Schweineschnitzel, 1971, Farbe, ohne Ton, Super 8, 4 Min.
. Der Sadist schlägt das eindeutig Unschuldige, 1971, Farbe, ohne Ton, Super 8, 6 Min.
. Backe, backe Kuchen, 1972, Farbe, ohne Ton, Super 8, 20 Min.
. Oh Tod, wie nahrhaft bist Du, 1972–73, Farbe, ohne Ton, Super 8, 15 Min.
. Alle Tage wieder – let them swing!, 1974, Farbe, ohne Ton, Super 8, 19 Min.
. Blau auf Weiß, Ränder und Rahmen, 1979, Farbe, ohne Ton, Super 8, 18 Min.
. Die Selbstbewegung des Frautomaten, oder Schein bleibt Schein, 1977, Farbe, ohne Ton, Super 8, 12 Min.
. Gelb, Rot und Blau entgegen, 1983, Farbe, ohne Ton, Super 8, 28 Min.
. Selbstporträt und vice versa, 1979, Farbe, sep. Ton, Super 8, 2 1/2 Min.
Für mehr Informationen zu Margaret Raspés Werk:
. Margaret Raspé (2004) Arbeiten 1970 - 2004. Ernst Wismut Verlag Tübingen.
. Madeleine Bernstorff (2014) Alle Tage wieder – let them swing!
Zur Aktualität der Filme von Margaret Raspé >> http://www.madeleinebernstorff.de/seiten/raspe/text_raspe_2.html
Sa. 10.01.015
20h dinner
22h film
0h zappeln
meuterei (plagwitz)
mehr liebe bei dinner, film & tanz
paranoid:paradise queer:film:festival präsentiert ein drei gänge wintermenü
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20h veganes dinner
22h film
00h tanzdessert mit supaKC (techno/disko) nachrichten (female hiphop) plus überraschungsact
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wir möchten euch und euren freund*innen, lieben und plus ones zu einem zauberhaften drei-gänge-winterfilmmenü einladen!
der abend beginnt, pünktlich 20uhr, mit einem leckeren veganen dinner an einer wundervollen
neujahrstafel im kerzenlicht.
darauf folgt mit einem film der 2. gang.
das dessert bereiten uns supaKC (techno/disko) und nachrichten (female hiphop) plus überaschungsact, damit wir noch ein bisschen die sektkorken knallen lassen können.
für die beiden ersten gänge wird es ein spendendöschen geben, für das tanzdessert eine kasse.
wir laden euch herzlich ein, diesen abend und diese nacht mit uns zu verbringen!
Paranoid Paradise küsst Entzaubert Filmfestival und zeigt eine persönliche Filmauswahl
„Entzaubert“ versteht sich als radical queer diy noncommerical Filmfestival und schafft seit 2007 in Berlin einen Ort für DIY-Produktionen queerer Filmemacher_innen. Queer gedacht als politische Lebenseinstellung, welche Geschlecht und Machtstrukturen anfechtet und auch die Dekonstruktion von Geschlechternormen; den Abbau von Grenzen und den Kampf für Migrant_innen- und Arbeiter_innenrechte alle als Teile eines Kampfes sieht – das gehört für das Entzaubert zum Selbstverständnis zu queer.
An den zwei Abenden werden wir euch neunzehn Kurz- und Langfilme zeigen. Mit einer persönlichen Auswahl aus dem Filmprogramm des „Entzaubert“ 2012 will Paranoid Paradise den vielfältigen Begehren der Filme - Gesellschaftskritik, persönliche Lebensentwürfe und queeren Performances - in Leipzig einen Raum geben.
Wir freuen uns sehr, dass der Heavy Mental Distro aus Berlin mit queer/feministischen Zines vorbeikommt. Bringt Kleingeld mit!
Eintritt gegen Spende.
Samstag 20h
perspectives to start with
I Want Your Love
(Dotan Moreno, Israel / Kanada 2012, 1:33, EN / EN sub)
Ein kurzes Animationsstück über Körper, Geschlecht, Verlangen und Demütigung.
Das Licht ist weder wichtig noch unwichtig
(Estelle Beauvais, Frankreich 2012, 7:30, DT / EN sub)
Ein junger Transmann erwartet den Besuch seiner Eltern, welche er nicht gesehen hat seitdem er begann Testosteron zu nehmen.
Wariazone
(Kiwa & Terje Toomistu, Estland / Indonesien 2011, 58:00, Indonesisch & Englisch / EN sub)
Eine vielstimmige Dokumentation über Transgender in Indonesien.
Samstag ca. 21:30h
where are we now?
Look at him, the faggot
(Craig Mc Guigane, USA 2012, 3:45, EN / DT sub)
Ein autobiographischer Dialog mit Erinnerungen an Homophobie und Mobbing während der Schulzeit in Irland.
Where We Were Not – Part I: Feeling reserved, Alexus’ story
(Jessica Maccormack, Quebec / Kanada 2011, 6:00, EN / DT sub)
Eine experimentelle, animierte Dokumentation über die Gewalt der kanadischen Polizei gegenüber First Nation Menschen, über Stärke und Mut.
The Rosa Song
(Benny Nemerofsky Ramsay, Deutschland 2011, 12:00, DT / EN sub)
Eine kritische Neuinszenierung von Rosa von Praunheims Film “Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt” (1971).
greek history xy
(Queericulum Vitae, Griechenland 2011, 3:46, GR / EN sub)
Eine filmische Untersuchung der Inszenierung nationaler Held_innen im Museum und der Versuch einer queeren Besetzung der Museumsräume mit viel Humor und Akrobatik.
Happy Profiling
(Wassan Ali, Deutschland 2012, 4:13, EN / DT sub)
Der Film ist eine Antwort auf diskriminierende Briefe, welche die Filmemacherin von der Postbank erhalten hat.
Von Brot und Rosen
(Bettina Hohorst / Tina Kiel / Mayan Printz, Deutschland 2012, 10:00, DT / EN sub)
Eine Erzählung angelegt an den Textilarbeiter_innenstreik im us-amerikanischen Lawrence 1912, bekannt als der “Brot und Rosen Streik”, einem der Gründungsmythen des Internationalen Frauentags.
Sonntag 20h
personal narratives
Misadventures of Pussy Boy 1 + 2 + 3
(Alec Butler, Kanada 2000 + 2002, 18:00, EN / DT sub)
Eine animierte Highschool-Love-Story in drei Akten.
Austin Unbound
(Eliza Greenwood & Sel Staley, USA 2011, 43:00, american sign language / EN sub)
Die Dokumentation begleitet Austin, der trans* und gehörlos ist, auf dem Weg zu seiner doppelten Mastektomie und gibt Einblicke in sein Leben.
Sonntag ca. 21:30h
you gotta keep on moving!
Size King
(Kai Egener, Kanada 2011, 6:30, EN / DT sub)
Ein persönlicher Einblick in die Praktiken um Drag King und einen großen Körper.
Lesbian Hand Gestures
(Coral Short & Mascha Nehls, Deutschland 2011, 2:53, ohne Dialoge)
High-tech-Phantasie-Musikvideo mit Elektro-Punk von den "Lesbians on Ecstasy".
11000 Angels Dancing on the Head of a Pin
(James Rosalind, Deutschland 2012, 16:00, DT, EN / DT, EN sub)
Eine Gruppe Freund_innen verbringt einen Sommertag am See. Der Film bezieht sich auf Bilder aus queerer Literatur und zeigt Gruppendynamiken jenseits traditioneller Rollen.
Do You Love Me Now?
(Sissi, Deutschland / USA 2012, 3:23, EN)
“Do you love me now?” ist ein Song von "The Breeders". Der Film ist eine visuelle Interpretation von Schönheitsidealen und Szene-Codes.
Quintas Revolt
(Carol-Ann Belzil Normand, Kanada 2011, 1:17, ohne Dialoge)
Dieser knallige Farbenclash verstrickt einen mobilen Zeh in ein Paralleluniversum aus Papierschnitt.
The Heist
(Andrew Jack, Kanada 2011, 7:27, ohne Dialoge)
Ein mit Diamanten besetzter High Heel, ein Raub, Streit um die Beute – eine exorbitant-brilliante Choreographie zum Mittanzen.
So. 21.07.013 & Mi. 24.07.013
Beginn: So. 20h, Mi. 19h
Stadtteilpark Plagwitz
Eintritt frei
Paranoid Paradise meets Zirkomania und zeigt: JUGGLING GENDER + STILL JUGGLING
Juggling Gender und Still Juggling (Tami Gold / US 1992 + 2007 / 27 min + 27 min / OF / Englisch ohne Untertitel / Doku)
In ihrem Film JUGGLING GENDER von 1992 porträtiert die Filmemacherin Tami Gold die vollbärtige Lady Jennifer Miller. In der Öffentlichkeit wird die sich als jüdisch und lesbisch identifizierende Künstlerin aus New York City oft für einen Mann gehalten – eine Erfahrung, um die auch immer wieder ihre originellen und witzigen Bühnenshows kreisen. Bei Entstehung des Films arbeitete Miller als Performance-Künstlerin und Clownin in einer der letzten verbliebenen Zirkus-Sideshows, jenen traditionsreichen Orten schauerlichen Vergnügens mit Fokus auf halsbrecherische Spektakel und monströse Absurditäten aller Art. Selbstironisch, unglaublich charmant und nach allen Seiten reflektierend erzählt sie ihre Geschichte. Fünfzehn Jahre später treffen sich die Filmemacherin und die Performerin wieder und STILL JUGGLING entsteht. Miller spricht hier über Familie, Religion und die Wahrnehmung von Geschlecht, über die Sideshows und über ihr Leben als Künstlerin, Aktivistin und Direktorin des gesellschaftskritischen “Circus Amok”. Die beiden Filme sind nicht nur das Portrait einer sehr interessanten und vielseitigen Zirkusartistin, sondern erzählen auch Geschichten über die Verortung der eigenen Identität, über die Konstruktion von Geschlecht und die Verwirklichung des Traumes zusammen mit anderen einen politischen Zirkus aufzubauen.
Zirkomania >>> http://zirkomania.wordpress.com/
Circus Amok >>> www.circusamok.org
Tami Gold >>> www.andersongoldfilms.com
Fr. 17.05.013
Beginn: t.b.a.
Connewitz - secret venue real punk shit
Ladyfest, Never Trust Cock Rock + Paranoid Paradise proudly present
Konzert
/// Shopping
Covergirl heißen jetzt Shopping! Und gehen etwas minimalistischer an die Sache ran. Sache soll heißen: Waviger Postpunk, der - mitunter auch verspielt - gut nach vorne geht!
/// Drekoty
Haben auch irgendwie einen Wave-Einfluss, aber sind mehr noisig, dreckig. Mit mehrstimmigen Gesang, Synthie, Drums & diversen Instrumenten im Wechsel spielen sie ihren Sound melancholisch, wütend und/oder poppig.
//// Crime
Da müssen wir doch mal mit Name-Dropping anfangen. Sarah von Scream Club und Mika von Sissters ergeben die Berliner Band Crime. Damit ist aber rein gar nichts über den Sound gesagt, der düster daherkommt, eher von 80s Goth-Pop inspiriert. Tiefe Stimme und gerade Beats mit eigenen Visuals garniert. Spannend!
+ Disko
/// KC, LE (Techno/Disco)
/// L_Sa & kikimike, Dresden (Gitarrensounds/beatlastiger Indie/female Vocalists/Elektro & Dreampop)
/// Naroma, LE/Barcelona (Eclectic)
+ Visuals
/// Velvetvane & Mar lon
+ Solicocktailbar by
/// Ladyfest
/// Never Trust Cock Rock
/// Paranoid Paradise